Inspiration in der Heide


Die Sterne am Himmel erzählen und flüstern
Geschichten vom singenden Mond
Und auch vom Wesen ganz kalt und so düster
Das hinter dem Sternenzelt wohnt.

Und wenn ich sie höre in Nächten wie diesen
So lieblich und trotzdem so laut,
Dann träum ich von duftenden, blumigen Wiesen,
Von unserem Liebeskraut.

Das Kraut, es wächst nur immer im Sommer
Beleuchtet vom lächelnden Mond,
Erlebt den Regen und auch den Donner,
Der manchmal am Himmelszelt thront.

Genährt wird das Kraut von der Sonne der Heiden
Es lässt mich die Liebe erahnen,
Erträgt alle Sorgen, die Tränen, die Leiden,
Vergisst nicht, die Menschen zu mahnen.

Das dunkle Wesen am himmlischen Zelt
Steht immer hinter der Liebe,
Verdirbt alle Freuden und Sonnen der Welt,
Zerstört selbst die jüngsten Triebe.

Oh Kraut, lass dich finden und pflücken von mir.
Mondenschein wird dich entfalten.
Danken muss ich und werde ich dir,
Lass deine Kräfte walten.

Du wirst mit Liebe die Menschen umhüllen,
Nur Schönheit und zärtliches Licht.
Mit Freude wirst du uns dann ewig füllen,
An Neider denken wir nicht.

Und wird der schwarze menschliche Hass
Den Weg zur Erde finden,
So sorge für Liebe, Vergebung und dass
Verachtung und Ärger verschwinden.

So werden die Sterne nur weiter erzählen
Geschichten vom staunenden Mond
Und werden sich freuen am ewigen Frieden,
Der Erde und Himmel bewohnt.


1 Kommentar:

  1. Sehr schöne, stimmungsvolle Verse! Als Ergänzung hier ein kleiner Auszug aus einer Schilderung von Hermann Löns, der dieser Heidelandschaft viele Prosa- und Lyriktexte gewidmet hat.In "Der Quellbrink" beschreibt er den Osthang des Heiligen Hains, wo wir heute waren.
    "Die Abflüsse dieses Beckens rinnen um drei schlanke Birken her, bilden zwischen einem halben Hundert alter Machandeln (= Wacholder) ein kleines Moor, das von der Sandheide rosenrot gefärbt und von den dürren Blüten der Doppheide rostrot gesprenkelt ist, und treten dann wieder in allerlei von Porstbüschen, Weiden und Brombeeren umwucherten und vom Torfmoose halb erstickten Tümpeln heraus, deren Wässer sich unter der Erde sammeln und bei einer vom Blitze der halben Krone beraubten kernfaulen Eiche einen kleinen, drei Fuß tiefen Teich entstehen lassen, bei dem sieben hohe spitze Machandeln Wache halten, und in dem ein krummer Ebereschenbaum seine roten Früchte spiegelt. Der weiße Grund des Pumpes ist in fortwährender Bewegung; bald hier, bald da öffnet er sich und ein silberner Strudel quillte daraus hervor und bewegt die langen, rosenroten Wasserwurzeln der Ellernstockausschläge, die die Ufer umgeben, hin und her. Allerlei schöne Blumen blühen hier, blaue Enzianen und Knaulen, gelber Weiderich und Hahnenfuß, weiße Dolden und Spierstauden und hohe Sumpfdisteln, um deren rote Köpfe die Hummel brummen und weiße und rostrote Falter flattern, und auf die vielerlei Fliegen, die hier surren, macht die schlanke Waldeidechse Jagd, die sich auf dem Goldmoospolster an dem Fuße der Eiche sonnt."
    Liebe Grüße
    Inka

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