Rezension: Die Schattenschwester

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Die Schattenschwester - Lucinda Riley

Reihe: Die sieben Schwestern
1. Die sieben Schwestern
2. Die Sturmschwester
3. Die Schattenschwester
4. Die Perlenschwester

Beschreibung des Verlages:
Star d'Aplièse ist eine sensible junge Frau und begegnet der Welt eher mit Vorsicht. Seit sie denken kann, ist ihr Leben auf das Engste verflochten mit dem ihrer Schwester CeCe, aus deren Schatten herauszutreten ihr nie gelang. Als ihr geliebter Vater Pa Salt plötzlich stirbt, steht Star jedoch unversehens an einem Wendepunkt. Wie alle Mädchen in der Familie ist auch sie ein Adoptivkind und kennt ihre Wurzeln nicht, doch der Abschiedsbrief ihres Vaters enthält einen Anhaltspunkt – die Adresse einer Londoner Buchhandlung sowie den Hinweis, dort nach einer gewissen Flora MacNichol zu fragen. Während Star diesen Spuren folgt, eröffnen sich ihr völlig ungeahnte Wege, die sie nicht nur auf ein wunderbares Anwesen in Kent führen, sondern auch in die Rosengärten und Parks des Lake District im vergangenen Jahrhundert. Und ganz langsam beginnt Star, ihr eigenes Leben zu entdecken und ihr Herz zu öffnen für das Wagnis, das man Liebe nennt ...  

Meine Meinung:
Weil ich den vierten Band der Reihe bald mit Janine in einer Leserunde lesen werde, habe ich mir "Die Schattenschwester" aufgespart und über den ganzen Monat November verteilt. Letzte Woche war ich dann durch die vielen Seiten durch und nun endlich darf meine Rezension dazu erscheinen (damit ich dann bald auch endlich die Lese-Statistik für den November tippen kann). Ich bin mir immer noch nicht so sicher, wie ich genau in Worte fassen soll, was mir so besonders gefallen hat. Nach meiner nicht ganz so begeisterten Rezension zum zweiten Band der Reihe, hat mich nämlich der dritte Band dann wieder sehr überzeugen können (wenn auch der erste Band nach wie vor ungeschlagen mein Liebling ist, dies aber nur der Vollständigkeit halber).
Besonders gut gefallen hat mir dabei die sehr zarte Star, welche sich auf die Suche nach ihren Wurzeln macht und dabei und auch sonst in ihrem ganzen Leben eigentlich so viel zu sagen hätte, es aber einfach nicht kann und sich deshalb vor allem mit ihrer liebenswerten Art, ihren Kochkünsten und ihrer Hilfsbereitschaft mitteilt. Ich fand es wundervoll beschrieben, was in ihr vorgeht und diesmal konnte ich mich gar nicht richtig entscheiden, welcher Erzählstrang mir besser gefallen hat. Es war wohl ausnachmsweise der Gegenwartsstrang, obwohl die Handlung in der Vergangenheit auch ihre Reize hatte. In der Vergangenheit hat es mir Flora natürlich besonders angetan und wenn gegen Ende klar wird, wie die ganze Geschichte zusammenhängt, kommt wieder einmal die geniale Planung der Autorin zum Zuge. Auch mit den Verstrickungen mit den anderen Bänden ist Lucinda Riley in die Vollen gegangen und ich konnte beim Lesen förmlich spüren, dass sie beim Schreiben eine ganze Karte von Ereignissen, Lebensläufen, Orten und Menschen im Hinterkopf hat.
Ausserdem wurde ich in meiner Vermutung bestärkt, dass (ACHTUNG SPOILER, schwarz oder bunt einfärben, wenn ihr weiterlesen wollt) Pa Salt noch lebt und persönliche Gründe hat, seinen Töchtern den Weg zu ihrer Vergangenheit zu bereiten, ja sogar mitzuhelfen und sie während dieser Suche zu begleiten, bevor er sich wieder zu erkennen gibt.

Schreibstil und Handlung:
Ich denke nicht, dass ich über den Schreibstil sprechen muss. Denn wer Lucinda Riley kennt und mag, schätzt ihren aussergewöhnlich fesselnden Stil, ihre detaillierte Sprache, ihre eindrlingliche Erzählweise. Genau so ist es mir ergangen und wie auch das Titelbild eher düster wirkt, macht sich auch stets eine zarte Melancholie bemerkbar, wo Star auftaucht. Mit ihrer ruhigen und besonnenen Art schafft sie es, den Menschen nahe zu kommen ohne sie zu drängen und es gelingt ihr dabei ganz natürlich und sanft die Seelen der Menschen ein wenig zu heilen. Findet auch sie ihr Glück? Was ist ihr vergönnt? Wie geht es mit ihr weiter?
Obwohl jeder Band der Reihe ziemlich für sich alleine steht, verschränken sich die einzelnen Teile ineinander und dabei wird auch klar, dass die Geschichte einer jeden Schwester nach "ihrem" Buch nicht beendet ist, sondern weitergeführt wird und dass man vielleicht in einem späteren Band mehr über ihre Entscheidungen, deren Ergebnisse und generell ihre weiteren Lebensumstände erfährt.
Dies gefällt mir besonders gut an der Reihe und obwohl leider im zweiten Band einige Schwächen vorhanden waren (was nun wieder wettgemacht wurde), kann ich nur einmal mehr den Hut ziehen vor diesen grossen schriftstellerischen und recherchetechnischen Leistung. Vor diesem Gesamtkonzept, das ich so lesend noch nie erlebt habe und das wirklich und wahrhaftig süchtig macht.

Meine Empfehlung:
Wie die vorhergehenden Bände empfehle ich diesen Band und die ganze Reihe weiter und empfehle die Bücher besonders, um miteinander zu lesen. Das Rätseln um mögliche Verbindungen und zukünftige Wendungen macht gemeinsam einfach noch viel mehr Spass.
Deshalb: schaut regelmässig hier vorbei. Mitte Dezember wird es eine Leserunde zum vierten Teil der Reihe geben :-)

Zusätzliche Infos:
Titel: Die Schattenschwester
Originaltitel: The Shadow Sister
Autorin: Lucinda Riley wurde in Irland geboren und verbrachte als Kind mehrere Jahre in Fernost. Sie liebt es zu reisen und ist nach wie vor den Orten ihrer Kindheit sehr verbunden. Nach einer Karriere als Theater- und Fernsehschauspielerin konzentriert sich Lucinda Riley heute ganz auf das Schreiben – und das mit sensationellem Erfolg: Seit ihrem gefeierten Roman »Das Orchideenhaus« stürmte jedes ihrer Bücher die internationalen Bestsellerlisten. Lucinda Riley lebt mit ihrem Mann und ihren vier Kindern an der englischen Küste in North Norfolk und in West Cork, Irland.
Gebundenes Buch mit Schutzumschlag: 608 Seiten
Sprache: Deutsch
Originalsprache: Englisch
Übersetzt von: Sonja Hauser 
Verlag: Goldmann
Erschienen: 14.11.2016
ISBN: 978-3-442-31396-9

4 Kommentare:

  1. Liebe Livia,

    Ja, Lucinda Riley schreibt einfach toll. Mir hat allerdings in allen Schwestern-Büchern der Vergangenheitsstrang immer besser gefallen, aber das ist halt Geschmacksache.
    Ich bin mir auch ganz sicher, dass Pa Salt noch lebt, aber das werden wir wohl erst in Band 7 erfahren, wenn es um die ominöse Merope geht.
    Ich wünsche euch viel Freude bei der Leserunde!

    Liebe Grüße von Conny und einen spannenden Lesemonat Dezember sowie eine gemütliche Adventszeit

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    1. Liebe Conny

      Ja, so ergeht und erging es vielen. Ich denke, dass bei mir vor allem die Identifikation mit Star, ihrer wunderbaren Rolle in ihrem neuen Heim und ihrer Fürsorglichkeit so gut gefallen hat. Auch wenn das vielleicht für einige ein wenig zu kitschig war, hat es mich in meiner Lesesituation gerade sehr angesprochen.

      Alles Liebe und das wünsche ich dir auch von Herzen
      Livia

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  2. Liebe Livia,

    wieder eine sehr schöne Besprechung von dir!
    Auch ich finde nach wie vor, dass der 1. Band der mitreißendste war. Mal sehen, wie ich das nach dem 4. Teil sehe ...
    Mit Star in "Die Schattenschwester" kann ich mich bisher aber am ehesten identifizieren. Es ist schon verblüffend wie unterschiedlich die Schwestern bis jetzt alle sind/vorgestellt wurden. Keine ist auch nur annähernd wie die andere.

    Deine Vermutung ist natürlich nicht an den Haaren herbeigezogen, aber es wäre echt Wahnsinn, wenn das stimmen würde. Pa Salt muss dann aber wirklich einen triftigen Grund haben, damit man ihm das verzeihen könnte. Aber mehr dazu sollten wir in der Leserunde beplaudern. ;)

    Da sagst du was! Süchtig machen Rileys Geschichten tatsächlich. Sie ist die einzige Autorin für mich, deren Bücher ich mittlerweile so gut wie immer bei oder unmittelbar nach ihren Erscheinungen lese. Und ich bewundere sie auch für ihr Tempo beim Schreiben: innerhalb eines Jahres zwei (nicht gerade seitenarme) Bücher herauszubringen, die dermaßen fesseln können! Das scheint irgendwie ihre Bestimmung zu sein. :-)

    ♥liche Grüße,
    Janine

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    1. Liebe Janine

      Du hast recht, das macht es wohl auch aus, dass die Bücher so erfolgreich sind. Riley gelingt es, alle Personen - vor allem die Schwestern, aber eigentlich ja alle Figuren - so differenziert und facettenreich darzustellen, dass es beim Lesen nie langweilig wird.

      Ich bin ja schon total gespannt auf den Schluss und hoffe seeeeehr, dass er keine zu simple und/oder unglaubwürdige Erklärung liefert, das würde mich total enttäuschen.

      Bald geht es ja los mit dem vierten Band. Leider hat sich auch bei mir noch niemand angemeldet. Aber wenn wir erst einmal gestartet haben, klappt das dann vielleicht :-)
      Und klar, bei dem Schreibtempo müssen wir vielleicht auch nicht zu lange auf den fünften Band warten, was ja toll wäre :-)

      Alles Liebe dir
      Livia

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